Mein Weg nach Mírtos im späten Oktober 2006
Copyright puchheim = MartinPUC, November 2006


Wenn man dank eines Frühmorgenfluges gegen 9 Uhr 45 in HER gelandet ist und das Gepäck ausnahmsweise einmal recht schnell aus unergründlichen Tiefen auf dem Gepäckband erscheint, ließe sich vielleicht sogar der 10:30–Uhr–Bus nach Sitía erreichen, der wie fast alle Fernbusse in den Osten Kretas sowieso am Flughafen vorbeikommt.
Nach langem Abwägen und Kopfzerbrechen hab ich mich aber doch für Ierápetra als erstes Etappenziel entschieden, und dorthin geht es öffentlich, also per "KTEL", erst wieder um 11:30 Uhr.

Auf der Fahrt mit dem Stadtbus sichte ich, als wir näher an den Hafen herankommen, wie gewohnt von Weitem die beiden großen Fährschiffe der Minoan Lines und der ANEK, mit ihren jeweils zwei großen Einlasstoren im Heck, schon wieder aufnahmebereit für LKWs mit Destination Piräus.
Flugzeuge donnern im 5-min-Abstand startend über das Hafengebiet, bald in Schräglage nach Nord kurvend. Es sind zumeist deutsche Flieger, die ihren Heimweg antreten, vor dem Busterminal wartend erkenne ich später auch meine LTU-Maschine wieder, als sie steil hochzieht.

Für alle Fälle und um auf dem aktuellen Stand des Geschehens zu bleiben, erfrage ich nach Ankunft auf dem Hafen–Busbahnhof auch gleich die Verbindungen von hier aus auf der so pittoresken Strecke quer durch die Provinz Iráklio über Viánnos und gleich weiter nach Ierápetra. Die Leute am Fahrkartenschalter zucken mit den Achseln, sogar der alte Herr kann es mir nicht sagen, erst beim Stationschef bekomme ich Bescheid.
Es gibt die Linie nach wie vor noch zweimal wöchentlich, montags und freitags, ab Iráklio um 15:00 Uhr, Umsteigen bei Sikológos an der Provinzgrenze erforderlich. Der Gegenbus von Ierápetra aus startet an denselben Tagen um 05:45 Uhr morgens, kommt so gegen 06:15 Uhr in Mírtos vorbei.
Doch bis 3 Uhr nachmittags will ich nicht warten. Der 11:30–Uhr–Bus bietet sich geradezu an. Also noch eine Tirópitta im Busbahnhofskafenío, etwas zusehen, weitere Verbindungen erkunden (ein Monitor spuckt laufend welche aus), Ausdrucke von Fahrplänen sammeln, um auch über die Nebenlinien auf dem Laufenden zu sein.

Nur sehr wenige Mittouristen treiben sich hier herum, lediglich die Strecke Richtung Mália und Ag. Nikólaos ist einigermaßen von west– und nordeuropäischen Ausländern begehrt. In die halbstündlich startenden Busse nach Réthimno und Chaniá sehe ich kaum einen Touri steigen. Die Atmosphäre wieder ganz griechisch, diesen 20. Oktober.

Der Psilorítis wolkenverhangen, aber es ist doch wärmer als von manchen erwartet. Im Flughafen–Empfangsgebäude wurden schon etwas gewagte 25 Grad Celsius angezeigt, um 10 Uhr morgens. Die langen Tage außergewöhnlichen Sauwetters sind nun wohl vorbei. Doch auf den Rollflächen und dem Parkbereich der Flieger zeigten sich noch viele feuchte Stellen vom letzten Morgen– oder Nachtregen. Spätestens nach Verlassen des Flughafenterminals gegen Viertel nach zehn – heute ging es wirklich schnell, trotz mehrerer deutscher und zweier holländischer Maschinen, die ausgeladen werden mussten – streife ich das Sweatshirt ab und mache hemdsärmelig weiter. Die gefühlte Temperatur gestattet es locker.

Recht bedeckt hatte sich noch die nördliche Ägäis gezeigt, vom Berg Athos lugten nur zwei Spitzen des Gipfelbereichs über die Wolkendecke, wenn sich auch zumindest die Kassándra–Halbinsel mit ihrem Kanal–Durchstich in ihrer ganzen Schönheit zeigte. Über der südlichen Ägäis hatten wir schon bessere Sicht: Kímolos, die Ecke um Pollónia auf Mílos, Folégandros und Síkinos linksab ganz dicht unter mir, dahinter Íos, Páros, Náxos, dann Sandoríni, dahinter Anáfi. Amorgós und die kleinen Ostkykladen wieder ziemlich im Dunst, ferne dunkle Inselrücken im fernen Hintergrund.
Beim Sinkflug auf Heraklion zu ist der in Richtung Santorin abziehende Katamaran mit seiner langen Fahrwasserschleppe deutlich auszumachen.
Nur zu etwa zwei Dritteln voll war sie, die A 320 aus MUC, auch die Nur–Flug–Sonderangebote konnten sie letztlich nicht füllen.

Nicht einmal mein Fernbus ist besonders voll. Erst in Chersónissos und Mália sind alle Sitze belegt, in Ágios Nikólaos wird es wieder leerer.
Die Griechen hinter mir stellen gleich östlich von Iráklio fest, die Strände seien alle fürchterlich verschmutzt: "Óla skoupídia!"; das komme von dem großen Unwetter.

Immer erst ab Mália mit seiner weit geschwungenen Bergumrandung kommt mir diese Route allmählich schön vor. Vorbei am Abzweig nach Síssi, nach Mílatos. Der Anstieg zur Schlucht, über der das Kloster Selinári thront, vor dem stets etliche PKWs geparkt sind. Links unterhalb die schmale alte Straße.
Dann öffnet sich die Landschaft wieder, olivenübersäte Hügel– und Bergflanken, weiße Dörfer in kleinen Ebenen, an den Hängen, besonders hinter Neápoli wird es immer großartiger, reihen sich nach Süd hin die Siedlungen im Grün dicht aneinander.
Neápoli selbst der Inbegriff einer alten, gewachsenen Provinzstadt, ja Provinzhauptstadt, die widerwillig ihre Rolle an die Boomtown Ágios Nikólaos abtreten musste. Die Bischofskirche, der große Platz davor, zum Zuschauen, Parken; die Busse wenden gleich vor der Auffahrt zu den Dörfern Richtung Lassíthi–Hochebene. Ach, da würde ich jetzt gerne hochfahren, doch dort oben inmitten des wolkenverhangenen Dhíkti–Massivs wird es deutlich kühler sein, und die Wärme hier unten möchte ich lieber nicht missen.

Manchmal bremst der Bus unvermittelt ab, ein Stopp an der Überlandstraße vor irgendwelchen Büschen, man frägt sich, wo das betreffende Dorf wohl zu finden ist, auf das ein Aussteigender da zusteuert. Wenigstens Límnes, der hübsche Ort direkt unterhalb der Route, gewährt einige Einblicke durch die Randbepflanzung.

Dann der Tunnel, die Straße verengt sich in ihm, nur um hinterher gleich wieder in die Breite zu gehen.
Hinter dem Tunnel eine wunderbar heimelig gekammerte Landschaft, ein paar Dörfchen sind zu erspähen.
Wie gerne würde ich hier einmal nach Nord ausbrechen, hinein in ein mir unbekanntes "Horn" Kretas mit nicht wenigen entlegenen Orten, einmal das Kloster Aretíou besichtigen, ein Stück der nördlichen Küste. Freunde sagen mir, in diesem Winkel müsse man froh sein, wenn überhaupt einmal wieder ein Auto daherkomme, die Dörfer voller alter Menschen, eine fürwahr einsame Ecke. Natürlich ließe sich in Ag. Nik. ein Mountainbike ausleihen, dennoch würde es für den Nicht–Profi ein beschwerliches Fahrradabenteuer.
Wenn nur das kleine Pláka bei Spinalónga baulich nicht so verhässlicht worden wäre, ich hatte es schon öfter als Standort für die Erkundung dieser Gegend ausersehen gehabt, dann doch verzichtet. Ein Michaní oder Auto kommt für mich allein nicht infrage. Seh schon, werde mich mit jemand zusammentun müssen, oder eben Dorf– oder Schulbusse hin nutzen, und Autostopp oder zu Fuß zurück auf mich nehmen. Ist doch so wunderbar, einen Landstrich langsam zu erkunden, nicht einfach durchzurauschen, im Mietwagen. Ja eben: Roller!, Scooter!, werdet Ihr jetzt sagen.

Ágios Nikólaos liegt äußerst schön und ist bestimmt nicht ohne Reiz. Mir gefällt ganz besonders das stille Viertel auf einem Hügel hinter dem ehemaligen Busbahnhof, zu dessen Füßen jetzt die große Marina liegt, eine übergroß dimensionierte Jachten–Anlegestelle. Der Blick über den weiten Mirabélou–Golf nach Ost und Süd ist zweifelsohne vom Feinsten. Der Touristentrubel weiter unten um das Hafenbecken herum ist so gar nicht meine Sache. Für ein paar Stunden bin ich manchmal gerne da, verziehe mich dann meist in hübschere (Seiten–)Gassen.

Nun haben sie seit einigen Jahren den Busbahnhof leider in eine ausgesprochen unattraktive, aber wesentlich geräumigere Ecke am Nordwestrand der Stadt unweit des Krankenhauses verlegt. Saß man früher wirklich gern vor einer kleinen Kneipe unmittelbar neben dem alten Busbahnhof am Meer, beobachtete die mühsamst auf engstem Raum manövrierenden Busfahrer, die ankommenden Scharen, langweilt man sich nun umso ausgeprägter im großzügig gebauten neuen Busterminal weit weg vom Wasser, in diesem nichtssagenden Viertel, das noch dazu mit schwerem Gepäck, etwa vom Fähranleger aus, äußerst mühsam (ganz schön lang bergauf) zu erreichen ist. Eine etwas unglückliche Lösung für alle Fußgeher und Buspassagiere.

An der großen Kreuzung vor der Stadt (mit einem klitzekleinen Hinweisschild auf den Lidl, versteht sich) biegen wir südostwärts ab. An den Stränden neben der Überlandstraße südlich der Stadt baden zur allgemeinen Verwunderung der griechischen Businsassen immer noch Touristen, das Wasser scheint trotz der vorangegangenen Unwetter noch recht warm zu sein. Für mich nichts Ungewöhnliches, denn den Oktober halte ich seit jeher für den Monat mit den für meine Begriffe angenehmsten Badetemperaturen auf Kreta, in erster Linie allerdings an den südlichen Küsten.
Über dem Dhíkti schwere Wolken, ansonsten schönstes Wetter.

Selbstverständlich benutzt auch der Linienbus seit Jahren das neue Teilstück der New Road mit seinen Brückenbauten, das schon bei Ístro wieder endet.
All diese hübschen kleinen Buchten und Strände am Südende des Mirabélou–Golfes. Ístro selbst wirkt bereits touristisch ziemlich ausgestorben. Zwei Griechinnen aus Chaniá fragen den Busfahrer, ob es nicht besser sei, wenn sie versuchten, von hier aus über Kaló Chorió, Kalamáfka und Anatolí, also über die schmale Bergstrecke, nach Máles zu kommen. Eine abschlägige Antwort: das Bergdorf hoch über Mírtos sei besser von Ierápetra aus erreichbar, mit dem Nachmittagsbus um halb drei. Unter uns der Komplex des in den Hang über dem Meer gebauten Hotels Ístron Bay. Bestimmt ein geeignetes Plätzchen, sich pauschal und wohlbehütet gut zu erholen. Noch dazu mit Anschluss an die öffentlichen Busse vor der Haustür.
Die Abzweigung hoch zum Kloster Faneroménis. Schon breiten sich nahe der Straße die Mauern der ausgegrabenen Minoerstadt Goúrnia auf einem kleinen Landsporn vor uns aus.

Wir kurven hoch zu der Anhöhe, nach deren Überwindung man plötzlich den ersten Blick hinunter nach Pachiá Ámmos und hinüber zu den Bergen von Sitía mit der imposanten, gewaltigen dunklen Einkerbung der Cha–Schlucht beim kleinen Dorf Monastiráki genießt. Ein wahrlich traumhafter Anblick, all das. Hier beginnt eine zauberhafte Gegend, die ich den Liebhabern ausschließlich West–Kretas dringend anempfehle.

In Pachiá Ámmos fiel mir immer gleich der waghalsig an den Straßenrand gebaute hellbraune Kiosk auf, aus dessen "Fensterluke" ein altes Weibchen jeden Kunden freundlich anguckte. Man drückte sich angstvoll in die Nische vor dem Verkaufsfenster, um nicht von vorbeidröhnenden LKWs erfasst zu werden. Das alte Weibchen ist wohl nicht mehr, der Kiosk wirkt verwaist. Zwei von alten Leuten geführte, unmittelbar aneinandergrenzende Kafenía und ein Lebensmittelgeschäft bilden neben den beiden Bushaltestellen den Ortskern. Am östlichen Ortsende rechter Hand steht nach wie vor das Betonskelett eines vor x Jahren geplanten Großhotels.

Rechtsab, Richtung Süd. Wir biegen ein in die 14 km breite schmale "Taille" Ostkretas, die kürzeste Verbindung auf der Insel zwischen dem Ägäischen und dem Libyschen Meer, vor uns das gleißende Mittagslicht des Südens. Man muss schon vorne sitzen, um es angesichts all der getönten Seitenscheiben so richtig wahrzunehmen.
Die Engstelle zwischen den Meeren hat nichts von ihrer Schönheit eingebüßt im Lauf des vergangenen Vierteljahrhunderts. Sie ist etwas ziemlich Einmaliges, ein Tor in eine andere Welt, dessen Einfahrt nach Osten hin zunächst höhere Berge mit langen Schuttschleppen begrenzen, weiter südlich niedrigere, nach Westen hin ist die Bergumrandung schon im nördlichen Teil nicht so hoch, weicht nach Süden hin einem sanften Hügelland. Über allem ein schwer zu definierender Zauber, dieses eigenartige Licht, einige wunderschöne Dörfer, die Reste ehemals zahlreicher hölzerner Windräder zum Wasserpumpen, Oliven, hellgrauer Fels, am Ende wird es prosaischer, fährt man ein in die Ebene mit den Außenvierteln des Agrar–, Einkaufs– und Touristenzentrums namens Ierápetra, vielen auch als "Irapétra", "Lerapétra" u. dergleichen mehr ungewollter Verballhornungen bekannt, zum Leidwesen aller Kretapuristen, die das ständig lesen und sich anhören müssen. Wann werden die Namensfälscher ihren Irrtum endlich bemerken?

Gut, dass die Busse noch vor Ierápetra kleine Schlenker machen, wenigstens zwei Dörfer abseits der Hauptstraße durchqueren.
Das erste Dorf nennt sich Episkopí, was auf einen alten Bischofssitz hindeutet. In seiner Mitte erhebt sich eine stattliche Kirche, und wenn man die fixiert, übersieht man bestimmt die eigentliche Attraktion gegenüber, nämlich das uralte graue Kirchlein gleich unterhalb der Ostseite der Dorfstraße mit seinem in Rot– und Blautönen in Resten bemalten rundlichen, massigen, flachen Zentralturm, eine Wohltat fürs Auge. Aus Episkopí heraus geht es nach Überquerung der Überlandstraße geradewegs hinein ins nächste Dorf.

Das zweite Dorf, Káto Chorió, ist insgesamt noch viel schöner als das erste. Ein wahrer Ausbund an Zierpflanzen und Grün. Ein ganz unverdorbener Ort, von dem aus man nicht nur ins obere Dorf, also Páno Chorió, gelangt, sondern auf vielfach gewundener Straße auch hinauf auf die Alm Thriptí zu Füßen des Berges Aféndis Christós, die sich ebenso gut von Norden her, vom Dorf Kavoúsi an der Straße nach Sitía aus, auf einem herrlichen Wanderpfad erreichen lässt.

Schon wieder ein bei Griechen wie deutschen Auswanderern oder Häuslebesitzern heißbegehrter deutscher Lidl–Markt, gleich links an der Einfallstraße nach Ierápetra, auf den ich persönlich allerdings nicht besonders scharf bin, denn ich ziehe die griechische Kost vor (die sicherlich immer stärker von billigen Lidl–Beimischungen unterwandert wird).

Ierápetra, die südlichste, im Winter angeblich wärmste Stadt Kretas, Mittelpunkt des Treibhauslandes des kretischen Ostens mit seinen Tomaten– und Gurkenkulturen in der umgebenden Ebene, die Küste entlang und ein Stück auf die ersten Anhöhen hinauf, dazwischen ein paar Bananenstauden.
Es kostete mich bis vor wenigen Jahren meist etwas Überwindung, diese Stadt zu besuchen, zu durchwandern, ich hatte sie immer für besonders hässlich gehalten. Heute denke ich nicht mehr so, finde sie sogar recht interessant, teils sogar schön, an einigen Ecken, und sehr lebendig in ihrer Geschäftigkeit. Eine "ehrliche" Stadt, zumindest, schnörkellos und funktionell in den neuen Vierteln, und doch mit beschaulichen Winkeln, in erster Linie im kleinen Altstadtbereich mit seinen türkischen Überbleibseln. Am südlichsten Punkt der von einem rechteckig geformten venezianischen Kastell bewachte, relativ große Fischerhafen innerhalb einer riesenlangen, sichelförmigen Kaimauer. Der kuriose Uhrturm an der Uferstraße. Nur die lange Uferpromenade weiter östlich mit nicht wenigen Touristen–Anmacher–Tavernen meide ich immer noch. Andererseits: man soll in einigen von ihnen sehr gut speisen.
Ausnehmend gemütlich stellt sich immer noch der Busbahnhof dar, ein kleines, von netten Leuten betriebenes Kafenío, in dem der Tisch unter der Fahrplantafel für die KTEL–Leute reserviert ist, daneben ein Winkel für Gepäckstücke, um die Ecke herum der Fahrkartenschalter. Draußen besonders um Mittag herum eine lange Schlange abfahrbereiter Busse in einer Zweierreihe, die weiter hinterreicht als es sich so mancher einen bestimmten Leoforío Suchende vorstellen kann. Wer sich gut informiert, kommt am frühen Nachmittag busmäßig für wenig Geld selbst in kleinste Provinznester, muss kein Taxi bemühen, bekommt so Kontakt zu den Bergdörflern.

Nach nur knapp 20 Minuten Wartezeit startet um 14:15 Uhr schon mein Bus nach Mírtos, voller Schulkinder, ich eine Insel, neben ein paar Alten. Wir durchqueren die Innenstadt, passieren zwei palmenbestandene hübsche Plätze, ein weiterer Halt vor einer Apotheke, die auch Bustickets verkauft, für die Innenstädter und Tagesbesucher, die ihre Einkäufe getätigt haben. Die Straße mündet bei einem Supermarkt schnurgerade in die Ausfallstraße nach West, die Küste entlang in die Treibhausdörfer.

1984 hab ich die Strecke erstmals kennengelernt – alles zu Fuß, wegen einer längeren "Buslücke", es war um Pfingsten herum, nur 4 Wochen vorher hatte ich um die Osterzeit die Westhälfte Kretas bereist, nun war der Osten dran.
Den ganzen Weg von hier bis Tértsa, schon 6 km westlich von Mírtos, auf Schusters Rappen und bis Mírtos auf der Teerstraße, insgesamt etwa 22 km ab Busbahnhof. Was man nicht alles macht, wenn man jung ist. Zurück mit dem 20:15-Uhr-Bus. Hatte mich über die staubigen, unschönen Plastiktreibhausdörfer gewundert, die nicht besonders attraktiven Kieselstrände davor, eine der hässlichsten Gegenden Kretas, schien es mir, wohl die hässlichste überhaupt, wäre da nicht die Szenerie im Hintergrund gewesen, das hinter und über all dem Zweckgebauten Liegende, die einfach großartig und verwegen gezackte Berglandschaft um Anatolí herum, dem hübschen Bergdorf, die sich einem spätestens ab Gra Ligiá auftat, oder auch Néa Anatolí, zwei besonders unschönen Landwirtschaftsörtchen an meiner Küstenroute. Irgendwo versuchte ich zu trampen, ein Auto anzuhalten. Es hielt auch eines, mit einem Tomatenbauern drin, der mich voller Verachtung stehen ließ, mich keines Blickes würdigte, die wenige Schritte entfernten Treibhäuser aufsuchte, mich wohl für einen der damals noch zahlreichen Tagelöhner mittel– oder westeuropäischer Herkunft hielt.

Mit dem Bus geht es schnell, alles relativ, natürlich. Nach einer gut halbstündigen Fahrt ist man in Mírtos angelangt, obwohl es wegen einer Neukanalisierung oder einfach Neuteerung und entsprechend aufgerissener Straße über Kilometer hinweg nur im Schritttempo vorangegangen war, zwischendrin immer wieder Schulkinder ausstiegen.

In der olivengrünen Taldelle um Néa Mírtos gefällt es mir wieder ganz gut, einige sehr sympathische Einheimische klettern aus dem Bus, meerwärts ist alles vollgestopft mit Treibhäusern.

Am Beginn der breiten Talung von Mírtos ein Hügel neben der Überlandstraße mit minoischen Ausgrabungen, in der Nähe eine weitere. Blick auf die Brücke, das größere Hotel Esperíd(h)es rechts an der Straße, rechter Hand im tiefen Hintergrund und weit oben die beiden Dörfer Máles (rechts) und Christós. Schräg links das von der Umgehungsstraße aus betrachtet ganz unscheinbare Küstenörtchen Mírtos. Seine erste Zufahrt gleich hinter der Brücke, gegenüber dem Hotel. Doch der Bus steuert die zweite an, das NW–Ende der Ortschaft, hält außerhalb beim Wartehäuschen.
Der Bus leert sich, fährt noch ein paar Kilometer weiter, angeblich nach Míthi hinauf, um dort zu wenden.

MIRTOS. Der erste Ort mit Charme und Touristen, nachdem man die Landwirtschaftssiedlungen westlich von Ierápetra hinter sich gebracht hat, Augen geradeaus und durch. Schon unsere Eltern haben hier, um etwas zu verallgemeinern, Urlaub gemacht. Eine Art touristischer Oase inmitten von schmucklosem Bauernland, möchte man meinen, oder besser: am Westende des weniger schönen Treibhauslandes von Ierápetra. Und doch: ringsum haben sich Ausländer eingekauft, ihre Häuser hingestellt, Grundstücke erworben.

Also geradeaus, meerwärts, hinein ins Geschehen, in den Ort!
Die erste Taverne links hat mittags über zu, früher einmal war sie noch einigermaßen beliebt, ja früher. Direkt gegenüber die erste schöne, leider landstraßennahe Unterkunft, auf dem Hügel dahinter etliche weitere, viele davon neu, ganz ganz oben eine größere Anlage für die, die am liebsten immer auf dem Gipfel hausen und dafür etwas mehr hinlegen.
Nach 200 m, die Kirche hab ich schon passiert, eine der deutlich einfacheren Unterkünfte, Déspina kommt aus dem Haus, will mir einen günstigen Preis machen, meint sie. Vor langer Zeit hab ich einmal bei ihr gewohnt, sonst immer anderswo, einiges ausprobiert. Diesmal winke ich ab, hab ja schon ein Zimmer vorbestellt.

Das letzte Mal war ich vor etlichen Jahren (7 oder 9?) da, eine lange Weile. Und weil ich beste Erinnerungen an das "Mírtos Hotel" im Zentrum des Geschehens, der Parallelgasse zur Uferpromenade habe, hab ich mich übers Internet auch dort, bei Manóli angemeldet.
Die eine Nacht im "Susanna's" bei meinem letzten Kurzbesuch war zwar alles andere als übel gewesen, doch das damals auch noch sehr preisgünstige kleine Studio für mich allein war mir viel zu neu, ziemlich steril und irgendwie unatmosphärisch vorgekommen, einfach viel zu untadelig, für mich schlichtweg nicht ganz so griechisch, trotz der herzlichen deutschen Gastgeberin und ihres sehr freundlichen und netten griechischen Mannes, hübscher Pflanzen und des schönen Blicks über den Ort, falls man in einer der oberen Etagen unterkommt. Ich weiß, dass heutzutage gerade so etwas makellos Hochglanzpoliertes bei der Mehrzahl der Touristen gut ankommt, einfachere Unterkünfte bei den allermeisten einfach keine Chance mehr haben. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, sich mit der Gastgeberin auf Deutsch zu unterhalten.

Die Besitzerfamilie des "Mirtos Hotel" merkt das sicher schon länger, die Konkurrenz des "Kástro" z. B., einer vor vielleicht 10 oder 12 Jahren neu errichteten und nach und nach erweiterten modernen Studioburg mit genügend Autostellflächen am Ortsrand unweit der Bushaltestelle und anderer komfortablerer Unterkünfte ist für sie bestimmt erdrückend, mit Ausnahme des Hochsommers, wo alles gut belegt ist.

Zur nachmittäglichen Ruhezeit treffe ich vor dem Hotel ein, einer alten, prägenden Institution dieses friedlichen Örtchens an der Libyschen See. Der beim ersten Anblick etwas protzig und unangebracht wirkende, zum Hotel gehörende "Juwelenladen" mit seinem Goldschmuck im Schaufenster existiert schon lange, gibt aber etwas vor, was eigentlich nicht oder kaum je ist. Ich hab noch nie jemanden dort was kaufen sehen; der Laden sollte niemanden stören.

In der Gasse vor der im EG des Hotelgebäudes eingerichteten Taverne eine schöne Szene. Nur an einem der Holztische vor der Tavernenglasfront sehe ich noch zwei Griechen über ihrem Kafé diskutieren. Hinter ihrem Rücken eine Wandtafel mit der Feststellung, dass das Lokal vom Lonely–Planet–Reiseführer, vom Rough Guide Crete und vom Michael–Müller–Verlag–Kretaführer empfohlen wird. Manólis sitzt auf der anderen Straßenseite, erholt sich ein wenig, über die Zeitung gebeugt an einem der etwas überhöht stehenden Tische vor dem immer noch einstöckigen hübschen Bau, ein paar Meter weiter der Kiosk, der größere der beiden Períptera. Es ist seit jeher, insbesondere abends, wenn alle Tische voll besetzt sind, eine der stimmungsvollsten Stellen des ganzes Ortes, sozusagen DIE Kafenío–Atmosphäre schlechthin, ein Open–air–Wohnzimmer, während drinnen in der Taverne und um die Ecke herum an den Tavernentischen im Freien geschlemmt wird. Man kommt allein schon wegen diesem kurzen Straßenschlauch gerne wieder zurück nach Mírtos.

Manolis ruft gleich den örtlichen Fahrradvermieter an, ich hab gerade noch Zeit, meine Sachen aufs Zimmer zu bringen, mich ein wenig zu erfrischen, denn schon um halb vier wird er da sein, Clive, der 200 Meter hinter dem Esperídes–Hotel wohnende Engländer, der gerade Vater geworden sein dürfte, denn seine Frau hatte damals noch 3 Wochen bis zur Geburt ihres ersten Kindes. Wir gehen in knapp 10 Minuten hinter zu dem Haus, hinter dessen Gittertor etwa fünf Mountainbikes auf einem schmalen Durchgang zum Garten hinter geparkt stehen. Er teilt mir das älteste, schon ziemlich angerostete Modell zu, das er mit seinen breiten Reifen für meine geplante Strecke über teils Schotterwege für das Geeignetste hält. Es hat leider nur 18 Gänge, und die reichen tags darauf dann auch nicht aus. Die Bremsen sind tadellos gut, die Schaltung lässt dagegen zu wünschen übrig, ich benutze wie gewohnt schließlich nur einen der drei Hauptkränze, den mit der für Steigungen geeignetsten Übersetzung, bin damit ganz zufrieden.
Ein Lenkertasche mit Flickzeug und Luftpumpe und ein Schloss bekomme ich unangefordert mit. Ich reklamiere nach einer Proberunde die träge, schon merklich ramponierte Drehgriffschaltung nicht, froh, überhaupt ein derart robustes Rad mit guter Federung in Mírtos mieten zu können, für 8 Euro pro Tag.

Petros aus Kastrí wird mich erst so um 18 Uhr rum nach seiner Einkaufstour zu einem bekannten deutschen Discounter in Ierápetra besuchen, so bleibt noch Zeit für eine erste Spritztour nach Tértsa. Für die paar heutigen Fahrrad–Leihstunden (inkl. Dorfrunden) zahle ich 4 Euro, quasi den Halbtagspreis.

Erst schau ich beim Dorfbäcker vorbei, hol mir noch eine Tirópitta, bevor ich das Dorf auf der Teerstraße über dem westlichen Strandabschnitt verlasse, vorbei an lange bekannten Gesichtern von Dorfbewohnern und vor ihren Häusern ausharrenden Zimmervermietern.
Noch viele Sonnenschirme und Liegen sichte ich auf dem dorfnahen, belebtesten Strandabschnitt, vielleicht 50 bis 80 Leute rösten da schon noch vor sich hin oder setzen sich schirmbeschattet der Meeresbrise aus. Das Wasser ist übrigens noch warm, Schwimmen kein Problem.

Die Hänge des altbekannten bröckeligen Mirtos–Sandsteins, dieses schuttartigen Konglomerats mit entsprechend steppenartiger, baumloser Landschaft, ziehen landwärts an mir vorüber. Die unmittelbare küstennahe westliche Umgebung von Mirtos ist nicht gerade als saftig grün zu bezeichnen, vielmehr als wüstenartig karg und trocken. Meerwärts wird es bald vollkommen schattenlos, grobkiesiges Ufer, von Steinbrocken gesäumt, eine lange Reihe sich anbietender Badestrände zwischen Fels– und Steinnasen begleitet meinen Weg. Die Hänge teils stark durchfurcht, ab und zu eine kleine Schlucht zur Straße herunter.

Auf der Fahrbahn staubt es jedes Mal, wenn mir ein Auto entgegenkommt oder mich überholt ziemlich stark, denn die Regenfälle der vergangenen Tage haben abschnittsweise eine dünne Sandschicht auf den Asphalt gespült, die sich in ausgetrocknetem Zustand gerne und leicht zu Staubfahnen verwandelt.
Bald ist Vátos erreicht, ein kleiner Weiler mit Kapelle und einem alten Ehepaar, das ich grüße, sie arbeiten gerade neben der Straße und grüßen brav zurück. Das Anwesen zur Hangseite hin sieht aus, als ob hier zumindest früher Zimmer vermietet worden wären, mit größerem Hofgelände vor der Zimmerfront. Die Straße steigt kurz an, fällt gleich wieder zum Meer hin ab, gefolgt von einer längeren, sanfteren Steigung, darüber Plastikfolientreibhäuser, ein gutmütiger Schäferhund begrüßt soeben seinen Herrn.

Dicht hinter der Kleinsiedlung wird der Weg zur breiten Stein– und Staubpiste, die kommenden zirka zwei Kilometer sind nach wie vor ungeteert (später Oktober 2006, wie gesagt) , allerdings ganz gut mit dem PKW befahrbar, wenn man den tieferen Rinnen in der Piste geschickt ausweicht – ein Radler hat es da schon schwerer, aber mit meinen Breitreifen schaffe ich es spielend.
Etwa gut einen Kilometer vor Tértsa beginnt die Asphaltdecke von Neuem, und sie reicht jetzt weit, ein geschlossenes Teerband bis nach Sikológos und zur Hauptstrecke von Mírtos nach Viánnos hinauf: alles asphaltiert! Eine schöne, recht breite neue Asphaltstraße ist es, nur das kurze Stück vor Tértsa bis Vátos ist noch Erdpiste, bestimmt nicht mehr lange.

An der letzten Kurve etwa 500 m vor Tértsa, den Ort schon voll im Blick, kehre ich um, lass es für heute gut sein, muss ja zum Treff nach Mírtos zurück. Zu Fuß hätte ich wohl anderthalb Stunden für die einfache Strecke gebraucht, per Fahrrad ist es locker in einer guten halben Stunde hin und zurück zu schaffen. Hat mir gutgetan, dieses bisschen körperliches Training an meinem ersten Urlaubstag.

Bevor ich das Rad für die Nacht sicherheitshalber zu Clive zurückbringe (es wurden ihm schon zwei Drahtesel gestohlen, die im Dorf geparkt waren), drehe ich noch eine Dorfrunde, radle am Ufer entlang, staunende Augenpaare der Tavernengäste nehme ich in Kauf. Erst zum Badestrand vor, bei der letzten Kneipe vor der Treppe hinunter zum Beach wende ich mühsam, wenig Platz. Dann ostwärts.
Hinten bei der Flussmündung und dem improvisierten Hafen kehre ich um, rolle irgendwann hoch zur Dorfmitte, vorbei an meinem Hotel und langsam am "Plátanos", der Taverne neben einer Platane an der oberen Parallelgasse zur Uferzeile unweit des Souvenirlädchens vorüber, hier starren mich die schon zahlreich versammelten ausländischen 17–Uhr–dreißig–Esser regelrecht an, ich gaffe grinsend zurück, den Blick über die Tische schweifen lassend. So etwas ist man nicht gewohnt. Man wirkt verunsichert. Wir haben alle AUTOS gemietet, und dieser komische Kauz da fährt RAD! Jedenfalls: auch Mírtos hat sich inzwischen zur Hochburg des bequemen Autosesseltourismus entwickelt, keine Frage.

Nach einem kurzen Spaziergang sitzen Petros und ich im hintersten Tavernchen namens Aktí beim östlichen Strandende und lassen uns einen frühabendlichen Trunk schmecken. Bei schönstem Wetter, nur etwas Wind kommt auf. Ich muss mich ein wenig rechtfertigen, warum ich diesmal Keratókambos/Kastrí auslasse. Krieg noch ein paar Infos über Psarí Forádha, denn mein nun meist Auto fahrendes Gegenüber ist die Strecke von Mírtos dorthin und weiter nach Árvi und Kastrí schon mehrmals auf seinem Feuerstuhl gefahren, der alte Biker. Mit irgendwelchen Steigungen hatte der nicht viel zu kämpfen, meint deshalb auch folgerichtig, "ein kurzes Stück" gehe es schon bergauf. Ein recht langes kurzes Stück für einen motorlosen Pedalritter, sollte sich herausstellen, gleich am folgenden Vormittag.

Auf ein Getränk gehe ich nach Petros' Abfahrt noch zum anderen Kafenío in der Ortsmitte, nahe dem unteren Ende der Straße von der Bushaltestelle ins Dorf, gegenüber dem kleineren Kiosk direkt neben der Grilltaverne "Katerina", die jetzt damit wirbt, dass ein französischer Reiseführer sie empfiehlt; sie ist abends stets gut gefüllt, alle Tische draußen in der Seitengasse besetzt.
Mein Kafenío ist der Hort einiger Mirtosüberbleibsel aus meinen Breitengraden, einiger alter Leute und einiger schwarz gekleideter Bilderbuchkreter mit schwarzem Kopftuch, die vielleicht nur auf Bilderbuch machen, schwer zu sagen. Es wird ordentlich Tsikoudiá gebechert. Die Telefonzelle nebenan an der Hauswand ist nun teils von Pflanzen umwuchert, erfüllt immer noch gut ihren Dienst, jeder Kafenio–Gast kann den Telefonierenden zuhören.

Abendliche Komplimente an die alte Dame, die frühere begnadete Köchin vom Hotel Mírtos, die gute Fotiní, Gattin des häufig recht mürrischen alten Herrn und Hotelbesitzers (er hat sich sehr gut gehalten, für sein Alter!), der diesmal erstaunlich oft lächelt, besonders gern zusammen mit seinen holländischen Stammgästen. Fotiní hat ihr Leben lang schwer gearbeitet, jetzt sitzt sie drinnen im Lokal am ersten Tisch rechts, benötigt nun auch die weit verbreitete vierfüßige Gehhilfe, um sich mühsam fortzubewegen. Zehn Jahre Lebensalter mehr oder weniger sind doch eine verdammt lange Zeit für einen alten Menschen.

Der arme, psychisch gehandicapte Jórgos dreht mit seinem schütteren Haarkranz um die Glatze herum wie seit langen Jahren üblich seine Runden, vor sich hin parlierend, laut philosophierend, markant gestikulierend, und sei es nur über eine Zeitungsbeilage mit Lebensmittelangeboten. Wir schütteln Hände, erkennen uns wieder, seine Hand eiskalt und klebrig. Ein abrupter Stopp hier, eine kräftige Geste dort, alles nur für sich selber, das Dorf kennt es längst, nimmt es gelassen hin. Jórgos gehört einfach dazu – Mirtos ohne ihn: schier unvorstellbar. Wo hat er bloß seine Pfeife gelassen?

Abendessen draußen am Beginn der praktisch nicht benutzten Seitengasse neben der Taverne des Hotels. Nur noch ein weiterer Tisch mit zwei deutschen Frauen ist hier draußen besetzt, die meisten Gäste essen zu späterer Stunde drinnen im Gastraum. Eine der beiden Frauen, die ältere, schimpft wiederholt lautstark auf die jüngere ein. Zwei, die sich auf Reisen zerstritten haben, denke ich. Es handelt sich aber um Mutter und Tochter, und sie werden mir später von Manoli als Landsleute aus dem Norden Deutschlands vorgestellt. Die Mutter eine interessante Gesprächspartnerin, wie sich bald herausstellen sollte. Sie hat eine schwere psychische Last zu tragen, eine Tochter verloren. In der Folge dieses Ereignisses hat sie die Dinge gründlichst hinterfragt. Kein leichtes Leben, jetzt.

Nachts sind vom Dach meines Hotels aus leider keine Lichter der Insel Chríssi mehr zu sehen, anders als bei meinen früheren Mírtos–Besuchen. Lichtabschaltung zum Saisonende, die Inseltaverne bereits geschlossen?

Copyright puchheim = MartinPUC, November 2006

Mírtos - Psarí Foráda - Sidonía - Tértsa